Himmlisch: Heimische Heidelbeeren …
Selbstpflücke in Brandenburg beginnt
Jetzt ist es endlich wieder soweit: Nach dem weißen Spargelgenuss folgt der blaue Beerentraum, denn die meisten Beeren in Brandenburg sind schon blau: Rund 24 Betriebe bauen Kulturheidelbeeren auf rund 419 Hektar an. Damit stieg die Anbaufläche im Vergleich zum Jahr 2022 um 17 Hektar. Heidelbeeren bleiben damit Brandenburgs wichtigste Strauchbeerenart. Im Jahr 2023 betrug die Erntemenge 1.552 Tonnen Kulturheidelbeeren, was rund zwei Drittel der Gesamterntemenge aller Strauchbeeren entsprach.
Aufgrund ihrer Beliebtheit und stetig steigenden Nachfrage erhöhte sich die Anbaufläche in den letzten 10 Jahren kontinuierlich: von 107 Hektar (2013), 331 Hektar (2018) auf die Rekordanbaufläche von rund 419 Hektar im Jahr 2023. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark ist mit rund 346 Hektar beim Anbau Spitzenreiter.
Der Start in die Heidelbeersaison auf dem Spargel- und Erlebnishof in Klaistow erfolgt am Donnerstag, den 20. Juni 2024, um 9 Uhr. Die Selbstpflücke ist dann täglich von 9.00 -18.00 Uhr geöffnet, am Wochenende von 8.00 – 18.00 Uhr. Der Hof baut auf rund 200 ha Heidelbeeren an und wird durch rund 400 Erntehelfer aus Polen und Rumänien bei der Ernte, Aufbereitung und Verpackung der blauen Früchtchen unterstützt, die anschließend auf dem Hof, den eigenen Verkaufsständen in Potsdam und Berlin sowie im Einzelhandel angeboten werden. Ab Sonntag, den 30.06.2024, bis Ende August findet immer sonntags von 15.00 -18.00 Uhr im Hofrestaurant das beliebte Heidelbeer-Buffet statt.
Klimaveränderungen als große Herausforderung für gartenbauliche Obstkulturen
„Durch zunehmende Temperaturen, Trockenperioden und extreme Wetterereignisse wie Frost und Hagel haben die Schäden im Gartenbau massiv zugenommen“, erläutert Gartenbaupräsident Dr. Klaus Henschel.
Der Kälteeinbruch in der zweiten Aprilhälfte mit Nachttemperaturen von minus 3 bis minus 7 °C hat verschiedene Obstkulturen in Brandenburg gravierend geschädigt. Bei Apfel, Aronia und Kirsche lagen die Schäden teilweise bei bis zu 100%, bei den Heidelbeeren ist mit einer Beeinträchtigung je nach Lage von 30 – 50% auszugehen. Die wenigen Flächen in Brandenburg mit Frostschutzberegnung haben die Fröste dagegen relativ gut überstanden.
„Die Frostschutzberegnung ist eines der wirksamsten Mittel zum Schutz der Obstblüten vor Frost und damit eines der sinnvollsten Werkzeuge, unsere Ernte zu sichern“, so Henschel weiter. Auch unter dem Gesichtspunkt der Wasserverfügbarkeit sei die Frostschutzberegnung eine gute Methode, da das zum Blütenschutz verwendete Wasser nicht verloren gehe, sondern später im Boden versickere und dem regionalen Wasserkreislauf erhalten bleibe. Die jetzt von der Politik bereit gestellten Mittel für die Frostschäden seien zwar eine gute punktuelle Hilfe, für die langfristige Sicherheit der Betriebe jedoch sei ein staatliches Programm zur Förderung der Frostschutzberegnung und der Mehrgefahrenversicherung der einzig richtige Schritt “, fordert der Präsident des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg e.V. Henschel weiter.
Mehrwert des heimischen Superfoods: gesunder Genuss, der glücklich macht
Unsere Brandenburger Heidelbeeren besitzen große Mengen an Mineralstoffen und den Vitaminen C, A, B, E und Beta-Carotin. Im Fokus ihrer Gesundheitswirkung stehen die sogenannten Anthocyane. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind entzündungshemmend und helfen, freie Radikale abzufangen und Alterungsprozesse zu verzögern. Neben Anthocyanen und Mineralstoffen sind auch spezielle Gerbstoffe für den gesundheitlichen Wert der Heidelbeeren verantwortlich. Die Gerbstoffe wirken gegen Durchfall, hemmen die Vermehrung von Bakterien und beschleunigen die Heilung von Schleimhautentzündungen.
Frische Heidelbeeren sind nicht nur regionales Gesundheitsfood, sondern haben einen großen Genuss- und Glücksfaktor: die Selbstpflücke der fruchtig-süßen Beeren ist gerade für Kinder eine besondere Erfahrung und bietet ein Naturerlebnis für die ganze Familie. Das Pflücken in der Natur macht Spaß, beruhigt und ist entspannend.
Erntefrische Heidelbeeren pur, aber auch mit Schlagsahne oder Zucker kombiniert, lassen die Geschmacksknospen erblühen. Die säuerliche Frische der Beeren harmoniert mit vielen Speisen, wie Eierkuchen, Müsli oder Muffins. Die Beeren lassen sich auch gut weiterverarbeiten zu Gelees, Konfitüren oder Smoothies. Also: Auf die Beeren, fertig und „gesund und glücklich pflücken“!