Ministerin Hanka Mittelstädt prämiert gärtnerischen Ausbildungsbetrieb des Jahres 2025
Foerster Stauden GmbH für hohes Engagement in der Ausbildung ausgezeichnet
Ob Produktion von Obst und Gemüse, saubere Luft durch Gehölzpflanzungen oder entspannendes Stadtgrün für die Seele – überall ist die Kompetenz von Gärtnerinnen und Gärtnern gefragt.
„Der Gärtnerberuf ist systemrelevant und bietet die Lösungskompetenz für grundlegende Herausforderungen wie regionale Produktionssicherheit von Lebensmitteln, Klimaschutz und lebenswerte, klimaresiliente Städte. Dazu bedarf es junger, engagierter Nachwuchstalente“, brachte Dr. Klaus Henschel, Präsident des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg e.V., die Dringlichkeit der Nachwuchsförderung für den Gartenbau auf den Punkt.
Vor dem Hintergrund der Sicherung gartenbaulicher Fachkräfte im Land Brandenburg gerät auch die Ausbildungsqualität selbst in den Fokus: „Top Ausbildung Gartenbau“ – kurz TAG – ist das Akronym für eine optimierte und höherwertige gärtnerische Ausbildung anhand eines Kriterienkatalogs. Das Ergebnis sind engagierte, zufriedene Auszubildende, kompetente Fachkräfte sowie ein gesteigertes Ansehen des Betriebes und des Berufes in der Gesellschaft.
Der ausgezeichnete Gartenbaubetrieb hatte die TAG-Zertifizierung erfolgreich durchlaufen und setzte proaktiv hohe Maßstäbe in der gärtnerischen Ausbildung um. Damit wurde zugleich der Grundstein für die Weiterentwicklung und die Attraktivität der gärtnerischen Branche gelegt.
„Der Preis soll daher auch ein Anreiz für weitere Betriebe sein, sich in der gärtnerischen Ausbildung zu engagieren und damit die Zukunft des eigenen Betriebs zu sichern“, betonte Hanka Mittelstädt, Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.
Ministerin Mittelstädt verlieh den Preis am Samstag, den 10. Mai 2025, um 13 Uhr auf der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung (BraLa) in Paaren Glien.
Außergewöhnliches Engagement für die eigenen Auszubildenden
Der Betrieb Foerster Stauden GmbH hatte seinen Auszubildenden ermöglicht, über die staudengärtnerische Fachrichtung hinaus auch in anderen gärtnerischen Bereichen zu hospitieren – etwa in der Baumschule bei der Veredelung von Gehölzen. Durch Kooperationen mit dem Botanischen Garten Potsdam oder der LVGA konnten Kompetenzen im Umgang mit Saatgut sowie der Staudengestaltung vertieft werden. Auch eine projektbezogene Mitarbeit in Blumengeschäften oder bei der Gemüseproduktion war für die Auszubildenden geplant.
„Mit einem kostenlosen Zugang zur Green Learning App sowie der Möglichkeit zur Teilnahme an Azubi-Fahrten hatten wir versucht, die Ausbildung so intensiv und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Außerdem hatten unsere Mitarbeiter seit zwei Jahren die Möglichkeit, auf 300 m² Acker ihr eigenes Gemüse anzubauen und zu ernten. Damit sollte nicht nur die Identifikation mit der Gärtnerei gestärkt, sondern den Mitarbeitenden auch der kostenlose Zugang zu frischen Lebensmitteln ermöglicht werden“, berichtete Henryk Härtel, der seit Januar 2025 nicht nur Geschäftsführer bei der Foerster Stauden GmbH war, sondern auch als Prüfer für Staudengärtner tätig wurde und künftig im Prüfungsausschuss der zuständigen Stelle Berlin mitarbeitete.
Betriebsportrait Foerster Stauden GmbH
Die 1910 gegründete Gärtnerei ist ein traditionsreiches Gartenbauunternehmen in Potsdam Bornim. Die anfänglichen Jahre waren geprägt durch die schnelle Entwicklung hin zu einem führenden Züchtungsbetrieb, aus dem ca. 600 Sorten hervorgingen, vor allem Aster, Chrysanthemum, Delphinium, Phlox und Helenium. Der Betriebsgründer Karl Foerster erhielt für seine Leistungen als Züchter und Autor von rund 30 Büchern zahlreiche Ehrungen. Nach einer bewegenden Geschichte und betriebsstrukturellen Veränderungen wurde das Unternehmen 1993 schließlich durch die langjährigen Mitarbeiter Wolfgang Härtel und Gerd Berthe als GmbH neu gegründet.
Heute kultivieren 29 Mitarbeiter und Mitarbeiterrinnen mit großer Leidenschaft auf einer Produktionsfläche von insgesamt 60.000 m² etwa 1,1 Millionen Blüh- und Wildstauden, Gräser sowie Heil- und Küchenkräuter. Die Mutterpflanzenquartiere und das Gesamtsortiment werden ständig aktualisiert und um gartenwürdige und klimaresistente Züchtungen erweitert. Das „Foerster-Stauden Kompendium“ ist an allen grünen Meister-, Fachschulen und Universitäten in Deutschland, der Schweiz und Österreich ein empfohlenes Lehrbuch. Zudem ist die Foerster Stauden GmbH sehr klimabewusst. Der innerbetriebliche Transport erfolgt mit Elektro-Fahrzeugen, die Kulturtöpfe bestehen aus recyceltem Ausgangsmaterial und das Kultursubstrat basiert auf einem gütegesicherten Kompost mit einem Torfanteil von nur noch 25 %.Im 4500m² großen Einkaufsgarten werden Privatkunden etwa 2000 verschieden Staudenarten und -sorten angeboten, ergänzt mit einer Auswahl an Ziergehölzen, Gemüse sowie Obstgehölzen.
