Die Erntesaison der Spreewälder Gurken g.g.A. 2023 hat begonnen
Die Betriebe der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Gurken“ stehen vor großen Herausforderungen.
Trotz der auch in diesem Jahr besonders großen Herausforderungen gehen die Anbauer pünktlich an den Erntestart. Mit 500 Hektar Anbaufläche, davon 75 Hektar Biofläche, bleibt die Größenordnung wie in den vergangenen Jahren im Verhältnis erhalten. Die Wachstumsbedingungen waren zum Zeitpunkt der Erstbepflanzungen äußerst ungünstig. Es gab Nachtfröste, die zum Teil zum Pflanzenausfall führte, welcher nachbepflanzt werden musste. Darüber hinaus war der Witterungsverlauf insgesamt durch niedrige Temperaturen geprägt. Es fielen auch ergiebige Niederschläge, die das Befahren der Anbauschläge unmöglich machten. Ab Mitte Mai setzte günstiges Wetter für die Entwicklung der Gurken ein. Und die Wachstumsrückstände konnten so ausgeglichen werden.
„Die Betriebe der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Gurken“ stehen vor großen Herausforderungen. Gestiegene Betriebsmittelpreise und Personalkosten bereiten Anbauern und Verarbeitern weiterhin erhebliche Probleme“, erläutert Melanie Kossatz. Kostensteigerungen, die sowohl die Landwirtschafts- als auch die Verarbeitungsbetriebe betreffen, müssen sich auch in entsprechend gestalteten Preisen für deren Produkte niederschlagen.
Insgesamt benötigen Spreewälder Anbau- und Verarbeitungsbetriebe rund 3.000 Helfer jährlich bei der Ernte und Veredlung der Spreewälder Gurken. Spreewälder Einlegereien und Konservenbetriebe verarbeiten heimische Rohware aus dem regionalen Vertragsanbau. Insgesamt acht Betriebe bauen die Spreewälder Gurken an. Frisch vom Feld werden die Einleger und Schälgurken in sieben Konservenbetrieben nach traditionellen Spreewald-Rezepturen veredelt.
Die Gurkenanbauer mahnen an, dass die Pflanzenschutzpolitik in Deutschland mit der ständigen Beschränkung von Mitteleinsätzen bei gleichzeitiger Zunahme des Schaderregerbefalls zu wachsenden Problemen in der Ertragssicherheit und damit in der Marktpräsenz für dieses regionalauthentische Produkt führt. Der Spreewaldverein schließt sich der Meinung des Vizepräsidenten des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg, Herrn Thomas Bröcker, an, „wonach wir in Europa eine einheitliche Pflanzenschutzpolitik sowie eine einheitliche Sozial- und Finanzpolitik benötigen. Es müssen gleichartige soziale Bedingungen und Löhne in Europa her. Und zum zweiten muss beim Pflanzenschutz zu einer wissenschaftlichen Betrachtung der Sachlage zurückgekehrt werden.“
Allen Widrigkeiten zum Trotz und mithilfe von Innovationen unternehmen die Anbauer und Verarbeiter alle Anstrengungen, um auch in diesem Jahr genügend Spreewälder Gurken in die Gläser zu bekommen, sodass die Verbraucher*Innen weiterhin dieses beliebte Produkt genießen können.