Gartenbauprojekt erfolgreich abgeschlossen
Klimaschutz ist ein komplexes Thema bei der Betriebsanpassung
Das ELER-geförderte Projekt zur „Betriebsanpassung von Gartenbaubetrieben an die Notwendigkeit der CO2-Reduzierung in einer digitalen Zukunft innerhalb eines Netzwerkes“ wurde zum 15. April planmäßig abgeschlossen. Auftraggeber war der „Verein zu Förderung der Landesgartenschauen in Brandenburg e.V.“. Im Rahmen der Umsetzung wurden Gartenbaubetriebe aus dem Land Brandenburg analysiert sowie weitere Partner wie proagro e.V. einbezogen.
Ausgehend von der Idee, im Sinne der Reduzierung von CO2 die in der Zierpflanzenproduktion bisher zur Anwendung kommenden Töpfe und Transporthilfen wie Einwegwasserstegen aus Kunststoff durch topffreie Ware und biologisch abbaubare Transportbehältnisse zu ersetzen, hat sich im Rahmen der Evaluierung bei den Betrieben herausgestellt, dass diese Thematik komplexer betrachtet werden muss, um den gewünschten Mehrwert für den Gartenbaubetrieb und dessen Stakeholder zu erreichen.
So müssen nicht nur verschiedene aktuelle und zukünftige Vorschriften in den verschiedensten Bereichen beachtet werden. Dazu zählen neue Regelungen bei den Qualitätsmanagementsystemen, die im Laufe des Jahres 2023 neu definiert werden. Ebenso steht die Branche vor der Herausforderung, neue Ersatzstoffe für den Torf zu finden.
Es wird angestrebt, neue Absatzmärkte und Logistiklösungen auf regionaler Ebene zu erschließen sowie das Energiemanagement innerhalb der Produktion neu zu strukturieren. Dabei geht es nicht nur um die Verringerung des CO2-Ausstoßes, sondern auch darum, Lieferketten und Wertschöpfungsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Diese Ziele sollen durch eine stärkere Fokussierung auf regionale Abläufe erreicht werden.
Die Reduzierung von CO2-Emissionen und damit ein direkter Beitrag zum Klimaschutz beschränkt sich daher nicht nur auf die Aktivitäten der einzelnen Gartenbaubetriebe. Noch wichtiger als der Einzelbetrieb ist die Wertschöpfungskette an sich, vom Lieferanten der Erdstoffe bis hin zum Endkunden. Hierzu leistet ein zu bildendes und weiter auszubauendes Netzwerk gute Unterstützung, für das im Rahmen der Projektbearbeitung die Grundlagen gelegt wurden. Wichtig ist die Einbeziehung von Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie Beratern der Agrarwirtschaft und des Gartenbaus, um die neuesten Erkenntnisse in die Umsetzung in diese Betriebsanpassung einfließen zu lassen.
Dabei muss von herkömmlichen Strukturen in der Herangehensweise abgewichen werden. Teilaspekte müssen in ganzheitliche Ansätze eingepasst werden und dennoch ständig auf ihre Umsetzbarkeit und Wirksamkeit in der Praxis der täglichen Arbeit überprüft werden. Angesichts aktueller multipler Krisen kommt es zu sich ständig verändernden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Als globale Rahmenbedingung stehen das Pariser Klimaschutzziel und die Reduzierung der Erderwärmung über Allem. Die Umsetzung vor Ort muss jedoch regional und individuell erfolgen, ohne dabei diese globalen Rahmenbedingungen aus dem Blick zu verlieren. Die Betriebsanpassung von Gartenbaubetrieben an die Herausforderungen der CO²-Reduzierung und gleichzeitigen Übergang in eine digitale Zukunft ist ein Prozess, der ständig durch die Unternehmensleitungen der Betriebe in Zusammenarbeit mit deren berufsständischer Vertretung und der Fachberatung umgesetzt werden muss, so das Fazit dieses Konzeptes.
Fenja Brandes, VFL e.V./Gartenbauverband BB e.V., Torsten Holler, AHB GmbH
Das Konzept wurde gefördert mit Mitteln des Landes Brandenburg, des Bundes und der Europäischen Union.