Gurkenernte in Brandenburg
Gärtner stehen vor vielen Herausforderungen
Trotz der auch in diesem Jahr besonders großen Herausforderungen gingen die Anbauer am 15. Juni pünktlich an den Erntestart. Mit 500 Hektar Gurken-Anbaufläche, davon 75 Hektar Biofläche, bleibt die Größenordnung wie in den vergangenen Jahren im Verhältnis erhalten.
„Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir nach der Pflanzung günstige Wachstumsbedingungen, denn die Nächte waren wesentlich wärmer. Die milden Temperaturen AnfangMai sicherten ein zügiges Wachstum.“, sagte Gregor Knösels von Knösels Gemüse-Erzeugungs GmbH & Co. KG und diesjähriger Gastgeber. Das ist aber das einzig Positive. „Örtlich sehr heftige Windböen hemmten in der letzten Maiwoche den Pflanzenbestand in seiner Entwicklung und schädigten ihn teilweise. Auf einzelnen Schlägen zeigte sich sogar schonfalscher Mehltau.“ Dennoch blickt Gregor Knösels optimistisch auf die Ernte. Die Wetterprognose sei vielversprechend und prophezeit bei anhaltend milden Temperaturen einen guten Ertrag.
Trotzdem stehen die Betriebe der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Gurken“ vor großen Herausforderungen. Gestiegene Betriebsmittelpreise und Personalkosten bereiten Anbauern und Verarbeitern erhebliche Probleme. Es herrscht nach wie vor ein Mangel an Ressourcen, wie z.B. die Verfügbarkeit von Düngemitteln und Material für Tröpfchenbewässerung. Punktgenaue Tröpfchenbewässerung zur Wasser- und Nährstoffversorgung sichert einen sparsamen Ressourceneinsatz. Kostensteigerungen, die sowohl die Landwirtschafts- als auch die Verarbeitungsbetriebe betreffen, müssen sich auch in entsprechend gestalteten Preisen für deren Produkte niederschlagen.
Weiterhin ist der Einsatz ukrainischer Erntehelfer noch immer problematisch. Hatten die Anbaubetriebe im vergangenen Jahr noch mit Reisewarnungen und Isolationsquarantäne zu tun, so ist es in diesem Jahr der Arbeitskräftemangel aufgrund des russischen Krieges gegen die Ukraine.
Insgesamt benötigen Spreewälder Anbau- und Verarbeitungsbetriebe rund 3.000 Helfer jährlich bei der Ernte und Veredlung der Spreewälder Gurken. Spreewälder Einlegereien und Konservenbetriebe verarbeiten heimische Rohware aus dem regionalen Vertragsanbau. Insgesamt acht Betriebe bauen die Spreewälder Gurken an. Frisch vom Feld werden die Einleger und Schälgurken in acht Konservenbetrieben nach traditionellen Spreewald- Rezepturen veredelt.