Jahresrückblick aus der Sicht des Pflanzenschutzes 2021
Im Wetterrückblick war 2021 statistisch gesehen bezüglich Temperatur und Niederschlag ein eher durchschnittliches Jahr im Land Brandenburg. In der ersten Märzhälfte kam es noch zu Frösten bis -6,3 °C, zum Ende des Monats folgten allerdings bereits einige „Sommertage“. Zum Teil wurden Temperaturen von 25 °C erreicht, welche die Entwicklung in vielen Kulturen vorantrieb. Der April 2021 war laut Wetteronline der kälteste seit 40 Jahren und verlangsamte die Entwicklung der Kulturen wiederum.
Bis Ende des Monats folgten vereinzelte Nächte mit leichten bis mäßigen Nachtfrösten, welche vor allem im Raum Frankfurt (Oder), Cottbus, Walddrehna, Pahlsdorf und Teilflächen im Landkreis PM (Satzkorn, Glindow) zu starken Frostschäden an einigen Obst- und Gemüsekulturen führte. Die regelmäßigen Niederschläge in der ersten Jahreshälfte sorgten für eine leichte Entspannung bei der Wasserversorgung.
Insbesondere die Brandenburger Wälder konnten etwas aufatmen. Insgesamt blieben die langen und sehr ausgeprägten Hitzeperioden wie in den vergangenen drei Jahren aus. Der Juli und August waren insgesamt etwas zu trocken, allerdings gab es vor allem im südlichen Teil Brandenburgs Starkniederschläge Anfang Juli, die teils zu mehrwöchiger Unbefahrbarkeit von Flächen führten. Ende August verursachten unwetterartige Niederschläge vielerorts starke Schäden. Darauf folgte ein etwas zu trockener Herbst, der bis in den November hinein sehr mild blieb. Im Dezember wechselten sich teils starke Nachtfröste mit bis zu -15 °C und mäßigen Temperaturen bis zu 13 °C ab.
Gemüsebau
Aufgrund des gemäßigten Wetters war 2021 bezüglich des Schaderregeraufkommens ein eher ausgeglichenes Jahr. Besonders starke Schäden durch einzelne tierische oder pilzliche Schaderregerwaren regional- und/ oder kulturspezifisch beschränkt. Jedoch zeigen sich auch in diesem Jahr wieder bestimmte Probleme wie eine unzureichende Bodenherbizidwirkung durch eine ausgeprägte Frühjahrstrockenheit oder der starke Populationsaufbau von Spinnmilben in Gurken, gefördert durch die eingeschränkte Zulassungssituation von Akariziden im Freiland. Auch das Jahr 2021 war in intensiv geführten Kulturen wie Spargel und Gurke von den COVID-19-bedingten Auflagen für die Erntehelfer geprägt.
Spargel
Die überwiegend zu kühle Witterung im Monat März führte zu einer geringen Dammerwärmung und damit zu einem verzögerten Erntestart im Spargel. Frühe Spargelstangen konnten im Norden Brandenburgs Ende März gestochen werden. Nennenswerte Mengen waren erst nach dem
Osterwochenende Anfang April zu verzeichnen. Das wechselhafte Wetter mit langsamen Wuchs sorgte über die Saison hinweg für gute Qualitäten. Die vom März bis in die erste Maihälfte anhaltend kühle Witterung bewirkte einen späten Flugbeginn der Spargelfliege (Erstauftreten (EA) 29.04.2021, Gebiet Beelitz). Am Standort Frankfurt (Oder)-Nuhnen traten am 10.05.2021, zeitgleich mit den ersten Spargelfliegen an den Stableimfallen, auch die ersten Eiablagen an der Basis von Spargeltrieben auf. Wie in den vergangenen Jahren kann die Spargelfliege eher in Junganlagen, Grünspargel und/ oder ökologisch bewirtschaftende Anlagen bedeutsame Schäden verursachen. In frisch gepflanzten und früh aus der Stechperiode genommenen Anlagen, die zur Flugzeit ca. 40-50 cm Durchwuchs aufwiesen, konnte das Insektizid Benevia (Cyantraniliprole, B1) als Notfallzulassung gemäß Artikel 53 VO (EU) 1107/ 2009 eingesetzt werden. In Vollertragsanlagen, die erst spät aus der Stechperiode gingen, schränkte die Auflage „bis maximal 3 Wochen vor der Blüte“ aufgrund der schnellen Pflanzenentwicklung die Anwendung stark ein. Die durch den PSD durchgeführten Schnittkontrollen der letzten Jahre zeigen allerdings, dass in diesen Anlagen in Brandenburg in der Regel keine Probleme mit der Spargelfliege auftreten. Zeitgleich mit der Spargelfliege wanderten die überwinternden Käfer des Spargelhähnchens in den Anlagen ein, begannen mit dem Reifungsfraß und der Eiablage. Bereits eine Woche nach dem Erstauftreten (10.05.2021, Frankfurt (Oder)-Nuhnen) konnte in prädestinierten Anlagen ein starker Besatz mit Käfern und Eiern festgestellt werden. Durch den Fraß der Larven waren Grünspargelanlagen in ökologischer Bewirtschaftung zwischenzeitlich nicht beerntbar. Das auch im Öko-Anbau zugelassene Pflanzenschutzmittel Spruzit Neu zeigte in diesem Fall eine annehmbare Wirkung auf die Käfer und Larven (<5mm). Problematisch war der Befall vor allem in Junganlagen, in denen über einen langen Zeitraum ein Befall mit Spargelhähnchen auftrat.
So war in der überwiegenden Anzahl gut geführter Spargelbestände eine zweimalige Anwendung von pyrethroid-haltigen PSM gegen die Käfer und mindestens eine Maßnahme mit Mospilan SG zur Bekämpfung der Larven notwendig. Der Spargelkäfer trat in der Regel kaum als
bekämpfungswürdig in Erscheinung. Der in den letzten Jahren starke Schäden verursachende Spargelrost trat 2021 ab Mitte August auf. Der wärmeliebende Pilz kam jedoch aufgrund des wechselhaften Wetters ohne ausgeprägte Hitzeperioden und konsequenten Pflanzenschutzmaßnahmen kaum zum Zuge. Auch andere pilzliche Erkrankungen wie die Stemphylium-Laubkrankheit und Grauschimmel konnten in den meisten Anlagen mit moderatem Einsatz von Fungiziden bekämpft werden.
Gurke
In früh gepflanzten Gurkenbeständen im Spreewald traten trotz Vliesabdeckung vereinzelt auf Schlägen bis zu 70% Ausfall durch späte Fröste im März und April auf. Der insgesamt zu kühle April führte in allen Beständen zu einer starken Verzögerung der Pflanzenentwicklung. Größere
Erntemengen an Einlegern waren ab Mitte Juni zu verzeichnen. Aufgrund der Hitzeperiode in der zweiten Junihälfte stiegen die Erntemengen rasch an. Erste starke Infektionen mit dem Falschen Mehltau, der in 2020 enorme Schäden verursacht hatte, wurden Anfang Juli festgestellt. Diese Infektionen stammen vermutlich aus der ersten längeren Infektionsperiode vom 18.-22. Juni. Es ist allerdings davon auszugehen, dass bereits um den 11. Juni und möglicherweise sogar bereits Mitte Mai an prädestinierten Standorten oder unter Vlies erste Infektionen mit Falschem Mehltau gesetzt wurden. Nur mit konsequent und gezielt durchgeführten Pflanzenschutzmaßnahmen während der Kulturdauer konnten die Bestände den durchgängig feucht-warmen Juli überstehen. Große Probleme bereiteten die hohen Niederschlagsmengen Anfang Juli. Schläge waren über mehrere Tage bis hin zu Wochen nicht beerntbar und Pflanzenschutzmaßnahmen konnten nur verzögert durchgeführt
werden. Die trockene Witterung Anfang August führte indes zu einer starken Vermehrung von Spinnmilben, die in vielen Beständen 2021 einen größeren Schaden als die pilzlichen Schaderreger verursachten. Aus Sicht des Pflanzenschutzes wird dieser Schaderreger aufgrund der prognostizierten trocken-heißen Witterung in den nächsten Jahren vermutlich der limitierende Faktor für den Gurkenanbau im Spreewald sein. Blattfleckenerreger wie Alternaria alternata, Didymella bryoniae und die Eckige Blattfleckenkrankheit traten ebenfalls in den meisten Beständen auf. Da diese Krankheiten von den spezifischen Präparaten gegen den Falschen Mehltau nicht miterfasst werden, waren auch hier in der Regel Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig.
Kohlgemüse
In Kohlgemüse waren 2021 insgesamt nur wenige Schäden durch die Kleine Kohlfliege an Jungpflanzen und im späteren Kulturverlauf in den Beständen zu verzeichnen. Erste Eiablagen wurden in verschiedenen Regionen Brandenburgs ab dem 10.05.21 an zahlreichen Kulturen
festgestellt. Im Juli traten auf Schlägen von Weiß- und Rotkohl verstärkt die Raupen der Kohleule auf. Schäden durch den Kleinen Kohlweißling waren erst im Spätsommer und vor allem im langen und milden Herbst auffällig. Die Kohlmotte war unterschwellig in vielen Kohlarten zu finden, verursachtejedoch keine ausgeprägten Schäden oder Pflanzenausfälle.
An Jungpflanzen diverser Kulturen wie Kohlarten, Mairübchen oder Radieschen traten ab Ende April Fraßschäden durch Erdflöhe auf. Bestände wiesen teils bis zu 50% befallene Pflanzen auf, wobei dies nicht zwangsläufig ein Absterben der Pflanzen in gleicher Größenordnung zur Folge hatte. Über die gesamte Saison wurde die Einwanderung von Erdflöhen im satzweisen Anbau genauso wie in etablierten Beständen festgestellt. Der Lochfraß der Adulten führte besonders in mit Blatt zu vermarktenden Kulturen zu nicht verkaufsfähiger Ware. Hinzu kommt die Eiablage der Erdflöhe an z. B. Rübenkörper, in die sich dann die Larven einbohren, Fraßschäden verursachen sowie Eintrittspforten für sekundäre Fäuleerreger bilden. Werden Insektizidmaßnahmen in Beständen mit Kulturschutznetzen gesetzt, müssen diese nach der Applikation des Pflanzenschutzmittels, v.a. bei Wirkstoffen mit Kontaktwirkung, schnellstmöglich wieder über die Pflanzen gezogen werden.
Auch in 2021 war die Unkrautbekämpfung in Saatkulturen wie Möhre und Bete problematisch.
Die im Vorauflauf applizierten Herbizide konnten aufgrund der ausgeprägten Frühjahrstrockenheit und der damit einhergehenden fehlenden Bodenfeuchtigkeit regional nur unzureichend wirken. Im Nachauflauf stehen nur eingeschränkt Produkte mit einer ausreichenden Wirkung gegen einjährige, zweikeimblättrige Unkräuter zur Verfügung. Ab Mitte Juli waren Maßnahmen gegen den Echten Mehltau in Möhren angeraten. Auf Schlägen mit Beregnung konnte ein deutlich höherer Befall festgestellt werden. Schlagabhängig traten auch die Möhrenschwärze sowie Möhrenwurzelläuse verstärkt auf.
Fruchtgemüse im geschützten Anbau
In mehreren Betrieben mit Tomatenproduktion im Land Brandenburg sind mittels Fallen Falter der Tomatenminiermotte nachgewiesen worden. Bisher zeigten sich an den Tomatenfrüchten noch keine massiven Schäden durch Larven. Dennoch sind Überwachungsmaßnahmen in Tomate-produzierenden Betrieben unbedingt angeraten. Die Tomatenrostmilbe trat bei Betrieben mit unzureichenden Hygienemaßnahmen stark in Erscheinung. In 2021 waren an Fruchtkulturen im geschützten Anbau wie Gurken, Paprika, Auberginen vermehrt Wanzen, meist Lygus-Arten, auffällig.
Die Wanzen wandern aus abgemähten Wiesen oder nach der Ernte von umliegenden Kulturen in Folientunnel oder auch geschlossene Gewächshäuser mittels offener Lüftungsklappen im Dach ein. Das Anbringen von Netzen vor potentiellen Öffnungen kann den Befall vermindern.
Obstbau
Kernobst: Aufgrund der kalten Witterung im April und Mai gab es für den bakteriellen Erreger des Feuerbrandes nur wenige Tage mit Infektionsbedingungen, welche durch vorbeugende Behandlungsmaßnahmen abgedeckt werden konnten. Lediglich in einer Birnenanlage kam es infolge von Nachblüherinfektionen zu geringem Befall. Auffällig viele Feuerbrand-Verdachtsfälle stellten sich als Monilia- oder Obstbaumkrebsbefall heraus. Einmal mehr wurde deutlich, dass der Schorf zu den bedeutendsten Pilzkrankheiten im Kernobst zählt. Wiederholte Infektionsperioden erforderten entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen. Erste Symptome wurden am 10.05. in unbehandelten Beständen sichtbar, welche aus der ersten kritischen Infektionsphase vom 18./19.04. stammten. In unzureichend geschützten Beständen kam es zu massiven Befall, der sich in einzelnen Betrieben auch an den Früchten zeigte. Die feuchte Witterungsperiode von Ende April bis in die erste Maihälfte hinein bot ebenfalls günstige Entwicklungsbedingungen für den Birnengitterrost. Vor allem in Hausgärten wurde massiver Blattbefall beobachtet, im Erwerbsobstbau war der Pilz durch die kombinierte Schorfbehandlung gut zu regulieren.
Apfelblütenstecher tauchten verstärkt mit der warmen Phase Ende März auf und besiedelten neue Standorte. Dort, wo termingenau über die Notfallzulassung Minecto one eingesetzt wurde, konnte mit dieser einmaligen Behandlung eine gute, langanhaltende Wirkung erzielt werden. In Anlagen mit Blütenfrostschäden kam es zum Teil zu einem hohen Befallsdruck auf die verbliebenen Früchte durch Apfelwickler. Eine einmalige Bekämpfung mit Coragen erwies sich häufig als unzureichende Maßnahme. In Verwirranlagen gab es bei CheckMate Puffern teilweise technische Störungen. Die Blutlauspopulationen wurden durch die teilweise sehr strengen Fröste in den Wintermonaten zunächst dezimiert und konnten während des Sommers im Zusammenhang mit den Bekämpfungsmaßnahmen gegen Blattläuse gut reguliert werden. Eine starke Vermehrung setzte erst im Spätherbst bei milder Witterung wieder ein.
Steinobst
Im Februar erlitten junge Pflaumen im Raum Frankfurt (Oder) nach einer guten Anwachsphase im Jahr 2020 teilweise enorme Holzfrostschäden, welche zu vermehrten Baumabgängen im Frühsommer führten. Die Frostwitterung im April begünstigte Pseudomonas-
Infektionen, die feuchte Witterung zur Blütezeit bot in den Steinobstkulturen verbreitet günstige Bedingungen für Monilia-Infektionen. Bei Hauszwetschen kam es in ungeschützten Anlagen zum Befall durch die Narrentaschenkrankheit. Die Maulbeerschildlaus bildete in einem Bestand mit Süßkirschen unbehandelt zwei Generationen aus, während mit dem Einsatz von Movento SC 100 eine gute Regulierung möglich war. Aufgrund der frostbedingten Reduzierung des Fruchtbehangs bestand wie in vergangenen Jahren erhöhter Befallsdruck durch fruchtschädigende Insekten wie die Kirschfruchtfliege.
Der Befall durch Kirschfruchtstecher und Kirschsteinstecher nimmt lokal zu, da mit dem Anwendungsverbot von Calypso derzeit keine gezielten Maßnahmen mehr möglich sind. Der Flugbeginn des Pflaumenwicklers setzte witterungsbedingt erst Mitte Mai ein. Die Bekämpfung richtete sich zumeist gegen die erste Generation, in einzelnen Betrieben waren bei hohem Befallsdruck auch Maßnahmen gegen die zweite Generation erforderlich. Die Kirschessigfliege führte in 2021 verbreitet zu deutlich geringeren Schäden als im Vorjahr. Ab Mitte Juli wurde einzelner Befall in Sauerkirschen festgestellt, Pflaumen blieben weitestgehend befallsfrei.
Das wechselhafte Wetter während der Kirschblüte sorgte für einen geringeren Honigbienenflug, was den Fruchtansatz vor allem bei Süßkirschen zusätzlich reduzierte. In der Folge konzentrierte sich der Schädlingsbefall auf weniger Fruchtansätze als üblich. Zur Fruchtreife kam es bei Süßkirschen (‚Grace Star‘, ‚Early Korvik‘ u.a.) in einigen Beständen zu ungewöhnlichen Schäden am Stiel, die auf einen Befall unterschiedlicher Erreger wie der Sprühfleckenkrankheit, aber auch von Pseudomonas zurückzuführen waren. Niederschläge führten örtlich zu weiteren Ernteverlusten von Kirschen und Pflaumen infolge geplatzter Früchte und Sekundärbefall durch verschiedene Pilze. Vor allem bei
späten Pflaumensorten (‚Elena‘, ‚Hauszwetsche‘) trat witterungsbedingt Ende August die nichtparasitäre Halswelke in Erscheinung. Durch die Entstehung feinster Risse im Stielbereich beginnen die Früchte zu schrumpfen und können nicht vermarktet werden. In einem Aprikosenbestand im Potsdamer Raum wurde die Europäische Steinobstvergilbung (ESFY) nachgewiesen.
Strauchbeerenobst
Die Kirschessigfliege führte wie in den Vorjahren vor allem in Brom- und Herbsthimbeeren im Freiland zu größeren Ernteeinbußen sofern keine kontinuierliche Pflücke gewährleistet wurde. Die Populationen des wärmeliebenden Nelkenwicklers wurden durch die Fröste im Winter dezimiert,so dass die Schäden in Heidelbeeren in 2021 deutlich geringer ausfielen.
In Johannisbeeren waren wiederholt Maßnahmen gegen Echten Mehltau, Rost und die Blattfallkrankheit angezeigt. In einer 2-/ 3-Trieber Hochkultur kam es zu Rutenverlusten durchGlasflügler. Der Befall durch die Stachelbeergallmücke in einer IP-Anlage hat zugenommen, führt bislang aber noch zu keinen nennenswerten Ertragsverlusten. In extensiv geführten Aroniabeständen konnte der Schadfraß der Weißdorngespinstmotte mit gezielten Bekämpfungsmaßnahmen gut reguliert werden.
Im Hauptanbaugebiet Potsdam-Mittelmark fiel die Sanddornernte bedingt durch erfolgreiche Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Sanddornfruchtfliege und ausreichende Niederschläge sehr gut aus, allerdings nimmt das Sanddornsterben landesweit weiterhin zu.
Erdbeeren
Einzelne Erdbeerbestände erlitten selbst unter Vliesabdeckung massive Frostschäden an den A-Blüten, im Juni kamen dann noch Hitzeschäden an den Früchten hinzu. Eine schnelle Abreife erforderte genügend Arbeitskräfte. Sofern diese fehlten und auch das Unkraut nicht ausreichend bekämpft wurde, nahm der Druck durch Botrytis schnell zu. In regulierungswürdigem Umfang traten Blattläuse, Spinnmilben und lokal Thripse auf. Die Kirschessigfliege schädigte erst ab September in späten Erntepartien von Remontierern.
Walnüsse
Walnussfruchtfliegen sind 2021 deutlich später als in den Vorjahren aufgetreten. Damit kam es zu einem späteren Schadzeitpunkt und ein Teil der Nüsse war verwertbar. Für eine Qualitätsvermarktung sind die Nüsse allerdings ohne Behandlung aufgrund der verschwärzten Schale und der Schimmelbildung im Inneren der Nuss nicht zu kultivieren.
Wein
In den Weinkulturen war ein merklicher Druck durch Echten Mehltau gegeben, in einer Anlage mit Tafeltrauben in Frankfurt (Oder) wurde im September auch Falscher Mehltau festgestellt. Niederschläge im August führten zu vermehrtem Platzen der Beeren mit anschließender Botrytisbesiedlung und so zu Ernteverlusten. Die Pockenmilbe blieb in diesem Jahr unauffällig und auch die Kirschessigfliege stellte kein Problem dar.
In 2021 gab es weitere Einzelfänge der Marmorierten Baumwanze, über Fallen eines JKI-Monitoring-Programms wurde ein Erstfang in einer Apfel-Erwerbsanlage im Kreis PM erfasst. Fruchtschäden von Wanzen allgemein, hier vermutlich diversen heimischen Arten, wurden bislang nur in ganz vereinzelt beobachtet. Mit Verspätung, erst ab 09.05., flog in der Befallslage Frankfurt (Oder) sehr stark der Feldmaikäfer.
Fraßschäden der Larven werden in 2022 erwartet.
Martin Hornauer, Julia-Kristin Plate, Anja Kreuz
LELF- Pflanzenschutzdienst