Neue Wege in der Bestattungskultur
Gedenken in parkähnlicher Umgebung
In unserer Kultur sind Friedhöfe ein fester Bestandteil der Trauerkultur. Friedhöfe gelten zugleich als Ruheplätze für die Verstorbenen und als wichtige Orte für Hinterbliebene. Hier treffen sich Menschen, die miteinander sprechen, trauern, sich gegenseitig helfen und Hoffnung schöpfen. Als Spiegel unserer Kulturgeschichte haben Friedhöfe deshalb eine große Bedeutung.
Die Grabsteine sind oft Kunstwerke, die nicht nur Namen und Daten der Verstorbenen tragen, sondern auch von deren Leben, ihren Besonderheiten und Verdiensten erzählen. So können Besucher auf dem Friedhof verstorbene Angehörige besuchen, vieles über die Lokalgeschichte erfahren sowie die Ruhe und Natur erleben. Somit haben die meisten Friedhöfe ein vielseitiges Gesicht: Sie sind Ruheplätze für die Verstorbenen, sie sind Orte der Erinnerung und Trauer, aber sie sind auch Orte des Lebens und der Natur mit einer großen biologischen Vielfalt.
Friedhofsgärtner verwandeln so manches Grab in ein kleines Kunstwerk. Sie setzen mit kunstvoll und individuell gestalteten Wechselbepflanzungen Akzente und pflegen die letzte Ruhestätte über das gesamte Jahr. Im persönlichen Gespräch mit ihren Kunden gehen die Experten für schöne Gräber auf individuelle Wünsche und Vorstellungen ein. Die Verwendung von Lieblingsblumen oder auch besondere Farbwünsche bei der Pflanzenauswahl werden von den Pflanzenprofis gerne berücksichtigt.
Der Memoriam-Gartens (Garten der Erinnerung)
Das Konzept des Memoriam-Gartens (Garten der Erinnerung) ist eine neue Form der Bestattungskultur ohne starr abgegrenzte einzelne Grabstätten. Es ist ein grüner und blühender Garten, in dessen Atmosphäre Trauernde und Besucher den Friedhof auch als einen Ort des Lebens neu entdecken können. Hier soll nicht nur Platz für Trauer sein, sondern der Friedhof soll erstmals auch als Raum für Erinnerung, Entspannung und Kommunikation fungieren. Gräber, Denkmale und Bepflanzung bilden eine harmonische Einheit. Auch die sogenannten Ruhegemeinschaften sind gärtnerisch gestaltete und gärtnerbetreute Grabstellen, auf der je nach Größe zwischen 20 und 40 Urnen beigesetzt werden können. Jeder dort Beigesetzte wird mit Namen auf einer einzelnen Grabplatte oder auf gemeinsamen Grabtafeln erhalten. Auch für Hinterbliebene stellt eine Ruhegemeinschaft eine preiswerte Alternative zur anonymen Bestattung dar. Die Grabstellen werden von einer qualifizierten Friedhofsgärtnerei über die gesamte Ruhefrist von 20 Jahren liebevoll und umfassend betreut. Neben der Grabpflege, kümmert diese sich um die Beschriftung, räumt abgebrannte Kerzen ab, entfernt verblühte Blumensträuße und sorgt dafür, dass die Ruhegemeinschaft immer einen ansprechenden Eindruck macht. Mit der neuen friedhofsgärtnerischen Architektur geht auch ein neues Pflegemodell einher. Den Hinterbliebenen wird sowohl für Sargbestattungen als auch für Urnenbeisetzungen ein günstiges Komplettangebot für Grabstein und Grabpflege geboten. Die vertragliche Abwicklung als Treuhänder und die Kontrolle der Leistungen übernimmt die Friedhof Treuhand Berlin. „Beide Konzepte, die Memoriam-Gärten und die Ruhegemeinschaften, sind eine preiswerte Alternative zur anonymen Beisetzung! Jeder Verstorbene wird auf den Grabmalen mit Namen und Lebensdaten genannt. Eine anonyme, namenlose Bestattung gibt es nicht, denn Leben braucht Erinnerung“, erläutert Oliver Siegmund, Geschäftsführer bei der Friedhof Treuhand Berlin Dauergrabpflegesellschaft mbH die Idee. „Wir haben hier ein modernes Angebot geschaffen, das den Zeitgeist trifft, den Friedhof aufwertet und damit zu einem Imagegewinn führt“, so Siegmund weiter. „Das hat auch viele Vorteile für die Friedhofsverwaltungen selbst. Der Friedhof bekommt eine hochwertige gärtnerische Gestaltung, neben der organisatorischen und finanziellen Entlastung der Friedhofsverwaltung liegen Verantwortung und Risiko weiterhin bei den Gewerken. Dennoch verbleiben hoheitliche Rechte bei der Verwaltung“, so Siegmund weiter. Insgesamt werde damit ein Beitrag zu einer vielfältigen Friedhofsentwicklung geleistet, die Angebotspalette erweitert und erstmals eine Antwort auf friedhofsferne Bestattungsarten gegeben.